Moderne regenerationsfördernde Therapien setzen auf biologische Faktoren, um den Wiederaufbau des Zahnhalteapparats zu unterstützen. Zu diesen biologischen Faktoren zählen Wachstums- und Differenzierungsfaktoren sowie Schmelzmatrixproteine. Diese Proteine fördern die Anlagerung, das Wachstum und die Differenzierung von Zellen, die für die Regeneration des Zahnhalteapparats entscheidend sind. Die Verwendung solcher Proteine imitiert die Entstehung des Zahnhalteapparats während der Embryonalentwicklung, ein Prozess, der als „biologisches Mimikry“ bezeichnet wird.
Anwendung von Schmelzmatrixproteinen
Die benötigten Proteine stehen als zertifiziertes Präparat Emdogain® zur Verfügung. Während einer minimal-invasiven Lappenoperation wird dieses Proteingemisch auf die gereinigte Wurzeloberfläche aufgetragen. In den folgenden Wochen und Monaten entfaltet das Gel seine regenerationsfördernden Eigenschaften und unterstützt die Heilung und den Wiederaufbau der umliegenden Strukturen. Diese Methode kann, je nach Defektsituation, auch mit anderen Verfahren wie der Verwendung von Knochenersatzmaterialien kombiniert werden.
Voraussetzungen für den Behandlungserfolg
Ein entscheidender Faktor für den Erfolg dieser Verfahren ist die primäre Wundheilung. Eine Infektion des Wundgebiets muss unter allen Umständen vermieden werden, da sie den Behandlungserfolg erheblich beeinträchtigen kann. Patientenfaktoren wie Allgemeinerkrankungen, Mundhygiene und insbesondere Rauchen können das Ergebnis negativ beeinflussen. Daher ist es wichtig, die Erfolgsaussichten einer solchen Therapie im Vorfeld gründlich zu besprechen und die individuellen Risikofaktoren des Patienten zu berücksichtigen.
Sicherstellung einer optimalen Wundheilung
Der Erfolg der Therapie hängt auch davon ab, dass das eingebrachte Material, sei es ein Knochenersatzmaterial, eine Membran oder biologische Faktoren, vollständig von einer gut durchbluteten Wunde umschlossen wird. Ein kompletter Wundverschluss ist unerlässlich, um die Regeneration zu unterstützen und Komplikationen zu vermeiden. Spezielle chirurgische Techniken und der Einsatz mikrochirurgischer Instrumente ermöglichen ein präzises und atraumatisches Arbeiten, wodurch die Wundheilung schneller und besser abläuft.
Nachsorge und postoperative Betreuung
Um postoperative Komplikationen weiter zu minimieren, setzen wir auf eine engmaschige Nachsorge und die häusliche Anwendung antimikrobieller Spüllösungen auf der Basis von Ölen. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Heilung zu fördern und den langfristigen Erfolg der regenerationsfördernden Therapie zu sichern.
Fazit
Durch den Einsatz biologischer Faktoren und spezialisierter minimal-invasiver chirurgischer Techniken bieten moderne regenerationsfördernde Therapien eine effektive Möglichkeit, den Zahnhalteapparat nach einer Parodontitis wiederaufzubauen. Eine sorgfältige Planung und Nachsorge sind dabei entscheidend, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. In unserer Praxis setzen wir auf diese fortschrittlichen Methoden, um Ihnen eine nachhaltige und erfolgreiche Behandlung zu gewährleisten.
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